Vortrag von Dr. Martin Rüther am Mittwoch den 08. Mai um 18:00 im Bergischen Saal von Haus Eulenbroich.
Nach den beiden vorangegangen Veranstaltungen zu den Buch-Projekten „Und wir werden in alle Winde verstreut“ und „Macht will ich haben“ wird mit dieser Veranstaltung anlässlich der deutschen Kapitulation vor genau 80 Jahren der ambitionierte Versuch unternommen, unterschiedliche Perspektiven einzunehmen und zu vermitteln.
Mit der Lesung verschiedener Quellen sowie der Präsentation von historischen Fotos und Zeitzeugeninterviews wird in das Thema „Kriegsende und Verantwortung“ eingeführt und versucht, die psychische Disposition und die Zukunftserwartungen der Deutschen bei Kriegsende zu skizzieren.
Der zweite Teil der Veranstaltung andere Aspekt beschäftigt sich mit der Verfassung der beiden zentralen Buchprotagonisten bei Kriegsende und ihren unterschiedlichen Versuchen, ihre diametral entgegengesetzten Erfahrungen während der NS-Zeit zu reflektieren und sich ihrer neuen Lage zu stellen. Das ist möglich, weil sowohl Berta Frank (1921-2008) als auch Günther Roos (1924-2013) ihre Tagebücher über das Kriegsende hinaus weiterführten. Ihren Notizen kann man die jeweilige Auseinandersetzung mit und ihr „Abarbeiten“ an der NS-Zeit entnehmen und erahnen, welch schwere Konflikte beide dabei aus völlig unterschiedlichen Gründen mit sich selbst und ihrer Umwelt auszutragen hatten. Das führte schließlich nach langen Jahren zu sehr unterschiedlichen Ergebnissen.
Die Veranstaltung wird erneut von der Pianistin Paula Muthig begleitet, die die Auswahl ihrer Stücke kurz erläutern wird.