Reise in meine Bergische Heimat

Band 49 (erschienen: 2019)
der Schriftenreihe

ISBN: 978-3-922413-73-8
Preis: 19,80 €

Sein Vater wurde in Wahlscheid geboren und erfand in Köln den „Halven Hahn“, sein Großvater kam aus Volberg, und Willy? Er wurde in Cöln geboren, verschrieb sich der Musik und wurde Kapellmeister – aber seine Liebe zur „Bergischen Heimat“, die gab er nicht auf.

Am 9. Juli 1908, dem Tag, an dem die Südbrücke einstürzte, machte er sich auf den Weg ins Bergische: Constantin Breidenbach begegnet er im Zug von Mülheim am Rhein nach Bergisch Gladbach, wo er ihm die Fabrik und die Arbeitersiedlung von Zanders zeigt, er träumt von der Bahn über Kürten nach Berlin, er entdeckt in Wipperfürth die Firma Radium und erlebt den Bau der Neye-Talsperre, die das Wasser nach Remscheid bringt, in Marienheide lernt er die Lambach-Pumpe kennen, die das Wasser ohne Strom in hoch gelegene Siedlungen bringt, er entdeckt eine Menge von Industriebetrieben: die Firma Pferd in Marienheide, Steinmüller und Baldus in Gummersbach, Krawinkel in Bergneustadt, die Gründung des kreiseigenen Elektrizitätswerk in Dieringhausen, die Brauerei in Bielstein und die Bergische Achsenfabrik in Wiehl. Er erkundet die noch eigenständige Gemeinde in Drabenderhöhe, den Erzbergbau im Oberbergischen Land, die Firmen Dörrenberg und Ermen und Engels in Engelskirchen, die Hammermühle in Overath, das Mathildenstift in Wahlscheid, von einem evangelischen Mäzen gestiftet, und kommt in die Heimat seiner Vorfahren, das in zwei Konfessionen gespalten ist – Hoffnungsthal und Rösrath – und deren Unternehmer aus dem Oberbergischen kommen. Er lernt die Direktverbindung mit dem Bau des Hoffnungsthaler Tunnels kennen und fährt über zahlreiche Bergwerke des Bensberger Erzreviers zurück nach Cöln, das er nun von der Deutzer Seite aus sieht – nicht ohne seine Fragen zu stellen:

Wird der Kommunismus einst siegen oder der Kapitalismus? Welchen Einfluss haben die evangelischen Unternehmen? Wie groß ist damals schon die Wirtschaftskraft im Bergischen Land, das von den Cölnern immer abgetan wird als die „Schäl Sick“? Wo kommt das wirtschaftliche Potential her? Fragen, die nachdenklich machen und die sich nach dem Ersten und dem wenige Jahre darauffolgenden Zweiten Weltkrieg ganz anders stellen.

Ein spannendes Buch, auch wenn es sich „nur“ um einen historischen Roman handelt, den der Enkel 111 Jahre später verfasst: mit Fotos aus der Zeit bis 1908 und zahlreichen Zeitzeugen, die heute noch im Bergischen Land bekannt sind.

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