Rösrath – Ein Tor zum Bergischen Land – Ein Blick zurück in eine mindestens 1111-jährige Geschichte

Rösrath Ein Tor zum Bergischen Land (Bildband) ISBN 3-922413-48-X

Rösrath, eine junge Stadt am Tor zum Bergischen Land, die zur Stadtwerdung 2001 mit dem lange ersehnten Autobahnanschluss inmitten des neuen Gewerbe- und Wohnparks „Scharrenbroich“ noch direkter „an die Welt“ angebunden worden ist, blickt zurück auf eine mindestens 1111-jährige Geschichte.

Bleiben wir bei den nicht unwichtigen Verkehrswegen. Während die Straßen ins Sülztal erst zu Beginn des 20. Jahrhunderts ausgebaut wurden, kam bereits 1890 die Eisenbahn von Bensberg aus ins Sülztal, im wesentlichen finanziert durch die Hoffnungsthaler Firma Reusch und die Bergwerksgesellschaft des Altenbergs, die „Vieille Montagne“. Die Firma Reusch, die das zu Ende des 18. Jahrhunderts im Sülztal errichtete Hammerwerk übernommen hatte und zum metallverarbeitenden Betrieb ausbaute, trug ebenso zur Hebung des Lebensstandards im einst bitterarmen Sülztal bei wie die Bergwerksgesellschaft aus Lüttich, die etwa um die gleiche Zeit die Schürfrechte am Lüderich erhielt und dort vielen Menschen aus Rösrath und Umgebung Arbeit und Brot brachte.

Die Geschichte des Bergbaus führt uns nicht nur bis in die Zeit der Römer zurück, die nachweislich schon im ersten Jahrhundert n. Chr. Metall aus dem Lüderich holten, sondern bringt uns auch auf die Spur sächsischer Bergleute, die im 16. Jahrhundert den evangelischen Glauben ins Sülztal gebracht haben sollen.

Sicher ist, dass die Kirchengemeinde in Volberg – so hieß Hoffnungsthal bis zu der oben beschriebenen hoffnungsvollen industriellen Entwicklung im 19. Jahrhundert – bereits im 16. Jahrhundert evangelisch wurde, was zu einem jahrhundertelangen konfessionellen Gegensatz zum katholischen Ort Rösrath geführt hatte. Den katholisch gebliebenen Adelsfamilien der Herrensitze im Sülztal wie Haus Stade, Venauen und Eulenbroich gelang es später im 17. Jahrhundert, Augustinermönche nach Rösrath zu holen, durch deren Kloster in Rösrath den Katholiken der weite Weg zur zuständigen Pfarrei in Altenrath erspart wurde.

Der Kirche ist schließlich auch die erste urkundliche Erwähnung im sogenannten Prümer Urbar zu verdanken, das schon im Jahre 893 Besitzungen in Vogelberhc (Volberg) erwähnt, die Abgaben nach Münstereifel zu liefern hatten. Schreiten wir weiter in der Geschichte noch weiter zurück, so stoßen wir nicht nur auf die bereits erwähnten Bergbau betreibenden Römer, sondern auch weit zurück in der Vorgeschichte auf mittelsteinzeitliche Besiedlungsspuren in Forsbach, aber auch in der angrenzenden Wahner Heide. Dann verlieren sich die Spuren menschlicher Besiedlung im Gebiet der Stadt Rösrath, und es lässt sich nur spekulieren, ob sich nicht vielleicht doch auch der eine oder andere Neandertaler ins Sülztal verlaufen haben könnte…. .

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